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Terroristen im Internet
Bereits Ende der 1990er Jahre gab es Dutzende offen zugänglicher Websites mit Verbindungen zu Terrororganisationen. 2005 waren es schon über 4.000 und heute sind es noch deutlich mehr.
Über 2.000.000 Nutzer sind Schätzungen zufolge täglich im Darknet unterwegs.
Da solche Websites und zugehörige Social Media Accounts unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden stehen, weichen Terroristen vermehrt auf das nicht-öffentliche Darknet aus.
Dortige Infrastrukturen bieten Terrororganisationen vollkommen neue Möglichkeiten der Kommunikation, Finanzierung und Ausrüstung.
Schattenseiten der Digitalisierung
Im August 2013 gelang es US-Nachrichtendiensten, eine über das Darknet verschlüsselte Konferenz des al Qaida-Anführers Aiman al-Zawahiri mit den Chefs der regionalen al Qaida-Ableger abzufangen.
Während Osama bin Laden noch auf Boten zur vermeintlich sicheren Kommunikation vertraut hatte, setzen seine Nachfolger bei der Planung von Anschlägen offenbar bereits auf das Darknet.
Doch nicht nur die Kommunikation von Terrorgruppen hat sich mit dem Aufkommen des Darknets verändert. 2016 bot eine Organisation im Gazastreifen erstmalig an, Spenden für den Islamischen Staat in Form der Kryptowährung Bitcoin zu sammeln, um den Unterstützern der Terroristen maximale Anonymität gewährleisten zu können.
An- und Verkauf für Terroristen
Schließlich lässt sich über das Darknet auch der Handel mit illegalen Waren zur Terrorfinanzierung und -unterstützung abwickeln: Von geraubten Kunstschätzen und geklauten Kreditkarten bis hin zu selbst hergestellten Drogen bieten die Hehler der Terroristen in Darknet-Foren alles an, was sich zu Geld machen lässt. Gleichzeitig finden sich dort Waffenhändler, die Pistolen, Gewehre und Munition liefern - selbst nach Deutschland.
Wie einfach das geht, zeigt das Beispiel des Amokläufers von München im Jahr 2016: Der Täter hatte die Tatwaffe auf eben jene Weise erworben. Insbesondere für einheimische, terroristische Einzeltäter, die sich isoliert über das Internet radikalisiert haben, bieten solche Waffenhändler eine Möglichkeit, in den Besitz von Schusswaffen zu gelangen, was das Gefahrenpotential solcher Täter deutlich erhöht.
Wir bringen Licht ins Dunkel
Kommunikation, Finanzierung und Logistik von Terror-Netzwerken haben sich in weitgehend anonymisierte und von außen schwer zugängliche Bereiche der Internets verlagert und entziehen sich herkömmlichen Ermittlungsmethoden.
Der Bundesnachrichtendienst hat dieses Problem erkannt und ist zur Erfüllung seines gesetzlichen Auftrages daher ständig auf der Suche nach neuen Methoden, die dunklen Ecken des Internets besser auszuleuchten.
Neben Informatiker/inne/n und Techniker/inne/n suchen wir deshalb auch Muttersprachler/innen in Arabisch oder Farsi, die sich sicher in fremdsprachigen Foren bewegen können. Wenn Sie die Arbeit des BND interessiert, schauen Sie doch mal bei unseren Stellenangeboten vorbei.